Ja ich
weiß, es ist fast ein Jahr her, dass ich etwas in diesem Blog geschrieben habe,
aber mein Leben war blogerzähltechnisch einfach ereignislos.
Also
erlebt habe ich schon einiges - Ich habe die Frau fürs Leben gefunden - und zur
Abwechslung sieht Sie das auch so. Seither verbringe ich privat eine sehr harmonische
Zeit. Aber damit wäre die Geschichte auch schon wieder erzählt.
Nun ist mir letztes Wochenende was passiert, das so unglaublich war, dass es ein
Geschichtchen mit einer so reißerischen Überschrift wert wäre, wie sie momentan
überall auf Facebook herumgeistern. Was mir atemberaubendes geschehen ist, rührt
mich zu Tränen - lest selber:
Ich-habe-ein-Fußballspiel-gesehen!
Also ganz, von Anfang bis Ende, die ganzen gefühlten fünf Stunden.
Also ganz, von Anfang bis Ende, die ganzen gefühlten fünf Stunden.
Und es
war die ganze Zeit total spannend, also zumindest die, die ich wach war. Es war
dieses unglaublich wichtige Spiel, zwischen den roten und den weißen Spielern,
wo es um den Aufstieg von den Weißen ging, oder doch von den Roten? Die Details
habe ich nicht ganz verstanden. Ist auch egal, das Match ging unentschieden
aus, somit war das Spiel auch irgendwie egal, wobei jetzt doch noch irgendwer
ins Achtelfinale aufsteigen darf, und zwar aufgrund der Tordifferenz. Wie es
bei Gleichstand eine Tordifferenz geben kann, ist eines der Rätsel des höheren Fußballes,
welche mir verschlossen bleiben.
Man
kann diese Fußballmeisterschaft auch wirklich kaum ausblenden. Sitzt man z.B.
nach einem harten Arbeitstag irgendwo arglos in der Abendsonne, und lauscht dem
Vogelgezwitscher, kann man mitunter hochschrecken, weil plötzlich lautes
Geschrei aus mehreren Häusern kommt.
Zuerst
dachte ich ja, Putin und sein Heer sind in der Ukraine falsch abgebogen, und
stehen vor den Toren von Wien, und suchen zwischen den Schildern von "Ihr
Küchenmeister" und "Teppichland und Fließen City" wieder den Weg
nachhause.
Inzwischen
weiß ich, die Ursache für so einen spontanen urschreiseminartauglichen Ausbruch
liegt in einem geschossenen Tor, vermutlich von einem weißen Spieler.
Nachdem
mein gesamter Freundeskreis derzeit am Fernseher hängt wie weiland Harald Junke
an der Flasche, habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder verbringe ich das nächste
Monat als Einsiedler, oder ich lade zu einem Fußball Abend. So habe ich
wenigstens etwas Ansprache, wenn gerade beim Fußball Pause ist.
So kam
ich eben am Samstag in den Genuss von dem Spiel Weiß gegen Rot. Was ich ja
überhaupt nicht verstehe, egal wann ein Spiel läuft, es spielt immer Weiß gegen
Rot, dafür tragen sie so bunte Schuhe, dass sogar der Blindenhund jault. Wobei
manche sogar zwei unterschiedliche auf einmal tragen. Meine
Mutter hätte mich als Kind nicht einmal mit zwei unterschiedlichen
Socken, geschweige denn zwei unterschiedlichen Schuhen, außer Haus gehen
lassen. Aber bitte - was weiß ich schon von fussballschuhtechnischen
Vorteilen. Vielleicht braucht der Spieler einen blauen und einen gelben
Schuh, damit er weiß, wo rechts und links ist, wer weiß....
Auf jeden
Fall hat mich der Samstag total verändert, es gibt keinen Tag wo ich nicht am
Abend alle Spiele und am darauffolgenden Vormittag die jeweilige Wiederholung
anschaue. und ich freue mich schon wahnsinnig auf das Finale. Zum einen glaube
ich dass eine weiße Mannschaft gegen eine rote gewinnt, und zum anderen ist
nachher für zwei Jahre wieder Frieden.