Sonntag, 23. Dezember 2012

04 - und täglich grüßt das Murmeltier

"So einen Tag vor Weihnachten" dachte ich mir, ist wieder mal Zeit für ein Lebenszeichen.

Wie es das indische Schicksal es so will, ich bin noch immer in Varkala.
der Plan war ja ein paar Tage hier zu bleiben, und dann auf spontan Richtung Goa aufbrechen um dort dann Weihnachten zu feiern.
Ein grundsätzlich gute Idee, wenn nicht ungefähr jeder Tourist auf das gleiche käme, und alle Züge Richtung Goa seit Wochen komplett ausgebucht wären - also auf Spontan ist da garnichts.

Alternativplan wäre dann eine kleine Reise Richtung Mysore und/oder Hampi gewesen, da wäre ich dann aber am Heiligabend komplett alleine irgendwo in Indien gewesen.
Auch wenn jetzt nicht der große Weihnachtsfeierer bin, mit Vorstellung das Fest einfach komplett ausfallen zu lassen, konnte ich mich auch nicht anfreunden.

Also bin ich Varkala geblieben, und wenn ich bei meinen ersten Blog geschrieben habe, es hat seine Vorteile wenn man einen Ort mehrmals besucht - Nach diesem Jahr kann ich hier nicht mehr herkommen.

Inzwischen brauche ich gefühlte zwei Stunden um von einem Ende der Klippe (Hotel) zum anderen (Lieblingsrestaurant) zu kommen. Und da beleidige ich auch die Hälfte, weil ich nur bei der anderen Hälfte stehen bleibe und geduldig die Fragen "How do you do, what have you done this day" beantworte. Und sind wir ehrlich reicht ein "Restaurant - Strand - Zimmer - Restaurant - Zimmer - Restaurant - Shops - Zimmer - Tag" nicht einmal für einen Heute-Newsticker.

Und der von mir entdeckte Alternativweg (hinter der ganzen Klippenfront, nicht so ein kühler Wind dafür 3x so lang), wird auch langsam zu verbrannter Erde, nachdem ich diesen mehrmals gegangen bin, und der eine oder andere Inder sich an mich zu erinnern scheint.

Auch wenn in besagten Lieblingslokal das Essen wirklich gut ist (heute gibt es Butterfisch), glauben anscheinend die 10 Kellner ich freue mich total wenn ich jeden mit Handschlag begrüßen und/oder verabschieden darf. Und zwar jedesmal wenn ich bei dem Lokal vorbeigehe!
Deshalb habe ich mich die letzten Tage mit einem großen Strauß Bananen und ausreichend Wasser ins Zimmer gesperrt. Nur jetzt kennt mich auch noch der Obsthändler, also blieb mir nichts anderes übrig als wieder in die Zivilisation einzusteigen.

Auch merke ich dass ich dieses Jahr einfach weniger Grundentspannt bin. Folgenden Dialog führte ich unlängst mit einer Shopbesitzerin, der mich doch etwas nervös machte

Sie "look out Steve - there is a small animal"
Ich "It is a spider?"
Sie "NO! This is dangerous"
Ich "Oh great"

Und dann ging sie mit einem Stock auf eine ellenlang große Echse los. Die angeblich so giftig ist dass sie Menschen töten kann. Auch wenn mir derartiges nicht bekannt ist, glaube ich mal sicherheitshalber der Inderin. Laut Wikipedia gibt es zwar keine so giftige Echsenarten, aber ich weiß natürlich nicht ob die Echse das auch weiß, bzw. ob sie Wikipeida liest.

Also habe ich beschlossen dieses Jahr die Reise früher zu beenden. Ich verbringe noch Weihnachten hier und fliege am 26. Dezember zurück. Das heißt ich bin frei für Silvesterpartyeinladungen ;-) und falls mich der/die eine oder andere mich vermisst haben sollte - so sehen wir uns früher

Wobei ich nicht sicher bin wie schau es war zu Weihnachten hier zu bleiben.

Jedes Hotel was etwas auf sich hält hat inzwischen eine große Krippe im Garten stehen. Die Szenen sind weniger wichtig, Hauptsache es ist bunt und blinkt.
Auch sonst hat sich Weihnachtsschmuckmässig der Ort Richtung Mariahilferstraße auf Psychopharmaka entwickelt.
Um den ganzen die Krone aufzusetzen, bin ich morgen Abend im Lokal "ABBA" wo ich ein typisch schwedisches Weihnachten verbringen werde.

Euch auf alle Fälle ein frohes Fest, geruhsame Tage und bis bald



Die natürlich schönste Krippe hat mein Hotel.



Santa die Mörderpuppe










Donnerstag, 20. Dezember 2012

Hilfe! Die Welt geht unter

... und das an einem Freitag! Da hätten sich die Mayas auch ein anderes Datum aussuchen können! So versauen die nur das Wochenende. Geschieht denen ganz recht, dass sie ausgestorben sind.
Eigentlich wollte ich ja über die ganze Weltuntergangsache nichts schreiben, aber da ich jetzt dank eines Freundes auf Facebook weiß, dass ja Psy (Gangnamstyle) in Wahrheit der Reiter der Apokalypse ist, und der sich laut der Prophezeiung von Nostradamus („Vom stillen Morgen wird das Ende mit einem tanzenden Pferd kommen, wenn die Zahl der Kreise neun beträgt“) , in niemanden Geringeren verwandelt als in den Teufel himself, just in dem Moment wenn das Video 1 Milliarde Klicks erreicht, wurde endlich auch ich erleuchtet!

Wie konnte ich nur so blöd sein, und an diese ganzen unumstößlichen Beweise nicht glauben. Zuerst die Mayas, dann Nostradamus und jetzt noch YouTube! Außerdem tut mir schon seit Tagen das rechte Bein weh, und das passiert IMMER wenn das Wetter schlecht wird. Und ein Weltuntergang ist von schlechten Wetter begleitet - das war schon immer so. Und auf News stehts auch - und wenn die etwas schreiben dann muss es stimmen.

Ihr wollt noch mehr Beweise? Kein Problem - man muss nur verstehen, dass die sogenannten Gegenargumente von den Naturwissenschaftlern alle ersttunken und erlogen sind - die stecken nämlich mit den Außerirdischen unter einer Decke! Und zwar ausnahmslos alle, dass merkt man daran, dass es niemand zugibt! Bei den Grundstückspreisen ist es kein Wunder dass die Außerirdischen die Welt übernehmen wollen, und wenn alle Menschen hingerafft werden, gibt es auch kein Parkplatzproblem mehr in der Innenstadt von Wien.
Wobei wenn es eine Gruppe von Personen gibt, die den Weltuntergang überleben könnte, dann sind das sicher die Parksheriffs von Wien.
Ich sehe gerade vor meinem geistigen Auge wie einer , als letzten heroischen Akt für die Menschheit, einen Strafzettel auf ein UFO hinter die Windschutzscheibe pickt, nachdem dies verbotener Weise am Stephansplatz gelandet ist. Man muss wissen, Aufseher der Parkraumbewirtschaftung von Wien sind zäher als Kakerlaken. Außer es schneit, oder es regnet. Ganz schlecht ist auch wenn der Wind weht.  - egal ich schweife ab ...

Wo war ich? Aja die Verschwörung rund um den Weltuntergang. Es wissen nämlich alle Bescheid. Wichtige Politiker, mächtige Wirtschafttreibende, Justiz, Geheimdienste, Geheimbünde wie die Illuminati und "der Verband der Wiener Buchhändler", Medien, und Uwe Scheuch!
Letzterer wollte uns ja auf die große Verschwörung aufmerksam machen "Its all part of the game" - und schon wird er weggesperrt. Also wenn das nicht als Beweis reicht - dann weiß ich auch nicht.

Die zwei Tage hätten die ihm auch noch an der frischen Luft lassen können, und als Grieche wäre ich wirklich sauer - die ganze Sparerei für nix. Aber vielleicht besteht ja für die Menschheit noch ein winziges Eckchen Hoffnung. ich werde auf alle Fälle die nächsten zwei Tage in Indien nur meditieren - und sollte wider aller Vernunft, die Welt doch nicht untergehen, dann habt ihr das nur meinen Meditieren zu verdanken!

Ist doch logisch - oder?



...
Nostradamus-Prophezeihung warnt vor Rapper Psy: „Gangnam Style“-Sänger ist Reiter der Apokalypse - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/digital/internet/nostradamus-prophezeihung-warnt-vor-rapper-psy-gangnam-style-saenger-ist-reiter-der-apokalypse_aid_885083.html


Freitag, 14. Dezember 2012

03 - eigentlich nichts neues

Euch allen einen angenehmen Freitag Nachmittag. Ich hoffe ihr habt es fein, ich habe solitarisch heute abend mal eine Suppe (tom kai pan) gegessen.
Ich möchte allen treuen Lesern dieses Blogs danken - mit dem letzen Post wurde die 5000 Zugriffgrenze geknackt, was mich schon tief beeindruckt.

Von meiner Seite gibt es wenig zu berichten - Ich befinde mich immer noch in Varkala, zum einen weil ein bischen neben der Spur bin, zum anderen weil es sich als Schnapsidee herausgestellt hat, zu Weihnachten nach Goa zu fahren (dass macht nämlich fast jeder Touri und jeder zweite Inder). So ist die Gefahr sehr groß dass nach einer 20 Stunden Zugfahrt kaum noch Schlafmöglichkeiten gibt und wenn dann sind diese überteuert.

Jetzt muss ich mir einen alternativ Plan überlegen. Bin da etwas unrund, aber das Schöne in Indien ist ja, dass sich alles sehr fein ergibt. Ich habe ja die letze Woche eigentlich nur 2 permanent besoffene pensionierte Kanadier kennengelernt, die ich dafür dann dauert getoffen habe. Jetzt sind diese abgereist, was zwar für meine Leber gut für meine Sozialhygene schlecht war. Dafür habe ich heute gut 10 neue beste Freunde kennengelernt, die werde ich dann gleich im Lokal "Chill out" treffen.

Dafür hatte ich eine Menge Spass mit der indischen Sim Card. Ich werde mich NIE wieder über eine österreichische Telefonhotline aufregen! Ein paar Anrufe bei der indischen Telefongesellschaft haben mich echt geheilt. Gleich zu Beginn sei gesagt, die Inder die gut Englisch sprechen, arbeiten bei den gefürchteten internationalen Call Centern. Hingegen die Mitarbeiter, deren Englisch gegen null geht, arbeiten bei der indischen Telefongesellschaft.
Egal ich habe jetzt ein funktionierendes Handy - (+91 98 95 59 45 76) und nach einem 1 Wöchigen Fernkurs bei Humbold weiss ich auch fast wie das mit dem Aufladen funktioniert:
Wenn man 100 Rupie aufladet, kann man 10 Minuten mit Österreich telefonieren, ladet man 98 Rupie auf dann hat man 1GB Internet Guthaben (das aber nur 2G - will man 3G muss man 249 Rupie aufladen)
für 152 Rupie kann man 60 Minuten nach Österreich telefonieren - aber nur Festnetz.
Ladet man 23 Rupie auf und DANN 100 dann hat man 80 % Rabatt auf die Telefongespräche, dass gilt aber nicht für Österreich sondern nur für Australien - klar soweit?

Nagut ich melde mich wieder wenn wieder mal was spannendes passiert, bzw wenn ich weiß wie und ob ich hier weitermache.

Euch  ein schönes Wochenende.




Montag, 10. Dezember 2012

02 - kurzes Lebenszeichen

Zu Beginn euch allen ein herzliches Danke! Innerhalb eines Tages haben mehr als 100 Leute auf meinen Blog zugrgriffen. Das freut natürlich das Bloggerherz, auf der anderen Seite bringt mich das natürlich in einen gewissen Druck gleich wieder was zu posten. Am besten was Spannendes, aus Schokolade und was zum Spielen. Nur da sind wir schon beim Kern des Problems. Ich bewege mich soviel wie ein Ministerialbeamter um zwei Uhr nachmittags - garnicht. Ich schlafe mehr als ein Telekommitarbeiter in der Arbeitszeit, und bin langsamer als meine Exkollegen wenns brennt.
Keine Ahnung ob das mit dem Alter zusammen hängt, aber mir ist wirklich warm, dabei hat es maximal 35 Grad. Vielleicht komm ich in den Wechsel, was weiss ich.  Zumindest erlebe ich nicht wirklich was schreibenswertes.
Dazu kommt, dass es hier dieses Jahr besondres ruhig ist. Die Einheimischen sind deshalb recht zerknirscht und meinen die Leute kommen nicht wegen dem Weltuntergang am 21. Dezember. Und das stimmt - ich habe noch keinen einzigen Maya hier gesehen.
Dafür war ich gestern mit zwei besoffenen pensionierten Kanadiern im RocknRoll Cafe - und mehr gibts dazu eigentlich auch garnicht zu sagen ;-)
Inzwischen ist schon wieder ein Tag vergangen - gestern war der allabendliche Stromausfall länger, und so war es mir nicht möglich den schon fast fertigen Eintrag zu vervollständigen. Aber jetzt beim Frühstück heißt es - neuer Tag neuer Blog.

Wie versprochen, hier ein paar Fotos:


Das ist meine kleine Hütte

Für indische Verhältnisse habe ich hier ein echtes Luxuszimmer

... auch wegen der Badewanne mit theoretischen warmen Wasser.
Es gibt exakt zwei Temperatureinstellungen bei diesem Wasserhahn. Rechter Drehknopf (C) kühl aber nicht kalt. und Linker Drehknopf (H) - Lauwarm.

mein gestriges Mittagessen - Calamari golden Fry
Ob man diesen Käse isst oder doch raucht ...


Das Highlight des Tages - ich wurde von einem wilden Hund angefallen!

Varkala Beach von links ...
 

und von rechts ...

und von unten

Großes österreichisches Albino-Männchen vor dem malerischen Meer am Strand von Varkala

Freitag, 7. Dezember 2012

01 - mein erster Tag

Ja ich weiss, es sind schon wieder 2 Monate seit meinem letzen Eintrag vergangen, aber ich hatte unglaublich viel im Kopf, und 95% davon kann man nicht aufschreiben, die anderen  5% handeln von Schlafengehen und Essen - also auch eher erschöpfend für einen Blog.

Dafür wirds die nächste Zeit mehr Einträge geben - Versprochen

In aller Kürze - ich sitze schon wieder in meinem Lieblingsdorf in Südindien - Varkala!
Konkreterweise im RocknRoll Cafe bei einem kleinen Bier. Wobei hier die Gebindeeinheit bei 0,65 l liegt ...
Aus den Boxen wummt dermaßen viel Reggae das selbst Bob Marley auf 12 Ton Musik umgestiegen wäre.

Ich habe ja immer gesagt, ich verstehe Leute nicht, die z.B. 10 mal nach Griechenland fahren. (wobei bezahlt hätten wir das ja schon - egal) Aber ich bin das 3. Mal hier und das hat doch Vorteile. Ich weiss wo was ist, ich finde mich zurecht, ich kenn ein bischen was.

Der Riesennachteil - mich kennen die auch! Ich habe heute, ohne zu übertreiben, gut 30 Hände geschüttelt, und da fragt man sich schon. Hier kommen tausende Touristen pro Jahr her - hab ich was in den Haaren oder zahle ich immer zu viel? Mir haben sie aus Geschäften nachgerufen! In zwei Jahren machen die eine Parade.
Dieses Jahr habe ich mir zu Beginn ein Luxuszimmer genommen. Dieses ist riesengroß und hat sogar - zumindest theoretisch - warmes Wasser sowie eine Badewanne. Nachdem mein Kopf unglaublich schwammig ist, (teils wegen dem Jetjag, teils wegen der 95% nicht schreibbaren dinge) kann ich momentan nicht mehr erzählen.


Fotos kann ich heute noch keine anbieten, aber morgen werde ich mit der Kamera ausrücken.

Euch einen schönen Tag

Namaste

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Justin Gusch!

"Justin Gusch“ bekommt man als Antwort, wenn man im 21. Bezirk manches Kind fragt, wie es denn von seiner Mutter gerufen wird. Aber da merkt man, wie sich die Zeiten ändern. Haben früher die Elvis Wondrascheks die Spielplätze gesäumt, so sind das eben jetzt die Chantals und Cedrics Pospischils, die die Jugendzentren dieser Stadt füllen.

Wobei ich ja sehr bei der Namensaufzählung aufpassen muss.

Jeder sagt ja, dass in Facebook nur peinliche Partyfotos gepostet werden, aber das ist weit gefehlt. In meinem Freundeskreis – und hier spreche ich vermutlich direkt 50 Prozent meiner Leser an – wird ja geworfen, was das Zeug hält. Schon seit längerem werden spontane Partyaufrufe von Unmengen dicker Bauch-, Hochzeits- und nicht zuletzt Babyfotos in jeder Lage und Position aus meinem Newsfeed verdrängt. Bei manchen wirkt das so, als hätten sie die letzen zehn Jahre nur auf die perfekte Hochzeit, inklusive perfekter Kinder, gewartet und hatten somit seeeeehr viel Zeit, um sich alles bis ins letzte Detail zu überlegen.

Und wenn diese Kinder größer werden, sind sie mit 100 Nackt-, Essens-, Schlaf- und Gacksifotos konfrontiert, welche diverse Walls säumen. Und es gibt für einen gerade erwachsen gewordenen Mann nichts Schöneres, als wenn eine potenzielle Herzensdame solche Fotos von ihm sieht und ‚unglaublich süüüüüüüß’ findet.


Stefans beste Freunde



Wobei, wenn ich mal eine Tochter haben sollte, ist das sicher ganz anders. Aber auch ich weiß schon genau, wie sie heißen wird. Ich hab nämlich vor Jahren zufällig ein Namensbuch in Händen gehabt und habe da diesen Namen entdeckt.

Und zwar wird meine zukünftige Medizinstudentin und Nobelpreisträgerin auf den Namen Solange getauft.

Da kann man dann über den Spielplatz schreien „Wo bleibst du Solange?!“ und der Kindergarten wird gleichzeitig zur Nahkampfausbildung. Oder ich ändere meinen Nachnamen auf „Nummer“ und taufe meine Tochter Anette.








Freitag, 28. September 2012

Die Frau Sokol

Nach langer Zeit sitze ich wieder im Kaffeehaus Aero. Dies befindet sich einen Steinwurf weit von meiner Wohnung, und ist ideal für ein schnelles Frühstück bzw. wenn man aus der Wohnung flüchten will.
Zweiters war heute der Fall, und wurde mit einem langen Frühstück verbunden, denn ich muss mich vor meiner Haushälterin verstecken.

Was viele nicht wissen, bevor ich diesen Blog geschrieben habe, also kurz nach dem Krieg, habe ich regelmässig Einladungen zu Soireen ausgesprochen, und in den Texten ging es eben oft um die Erlebnisse mit Frau Sokol.

Und deshalb ist es längst überfällig das ich ihr das heutige Geschichtchen widme:

Frau Sokol kommt aus Tepliz-Schönau und ist seit der Kaiserzeit bei uns in der Familie die Haushälterin, dabei ist sie unverändert 50 Jahre alt geblieben. Nach einen längeren Kuraufenthalt (ist ist halt nicht mehr die Jüngste) ist gerade in meiner Wohnung um da mal für Ordnung zu sorgen. Deshalb bin ich eben geflüchtet, weil da bin ich nur im Weg.

Durch eine Haushälterin ersprart man sich unglaublich viel Arbeit, die in einem herrschaftlichen Hause wie dem meinen so anfällt. Sie Putzt, kocht, wäscht, streicht die Jacht, melkt die Küche, striegelt die Lipizaner, macht den Einkauf am Markt und auf der Börse, vergräbt die Leichen im Garten und füttert die Kinder im Keller. Der Nachteil daran, vorallem bei Frau Sokol, man verliert jedes Mitbestimmungsrecht in seiner Wohnung. "Nein Stefan, die Socken gehören in den linken Kasten und wie räumst du denn die Töpfe ein - ich sag dir wie das geht". Auch bei Wandfarben kommen wir uns immer in die Haare.

Deshalb kann ich auch Ostern nicht abgewinnen - ich suche 365 Tage in meiner Wohnung, dafür ist es sauber, die Wandfarben pastell  und die Kinder satt.

Wobei "im Weg stehen" ist ja nur die halbe Wahrheit. Frau Sokol hat sich auf ihrer Kur nämlich in einen Hofrat verliebt, und jetzt fragt sie mich um Beziehungstipps. Das sind Gespräche die man mit seiner Putzfrau nicht führen will! "Stefan, er hat mir seine Handynummer gegeben und ich soll ihm eine SMS schicken - was ist eigentlich ein Handy?" und "Er ist doch Hofrat, was will er mit einer Haushälterin wie mir?"
"Wahrscheinlich eine saubere Wohnung, liegt mir dann auf der Zunge" aber das wäre fies, ausserdem hat sie ja wirklich kaum Geld.

Aufgrund meines Jobs, kann ich ihr ja nur sehr wenig bezahlen, und sie kommt auch nur noch zu mir, weil sie, so wie Dobby bei Harry Potter, quasi an das Haus gebunden ist.

So Frühstück ist fertig, ich hoffe meine Wohnung ist noch auf der gleichen Stelle, und die Schlüssel sperrn noch - zu hoffen mehr wiederzuerkennen wäre naiv.


Sonntag, 23. September 2012

Grüße aus dem Exil


Hi Leute!

Zu Beginn das übliche Sorry wegen der langen Pause, aber ich doktere jetzt schon seit Wochen an einem Geschichtchen herum, welches mir nicht gelingen mag.
Dafür schreibe ich euch heute live von meinem Kurzurlaub in Düsseldorf.

Ich muss gestehen, ich habe mich auf diesen Urlaub zwar sehr gefreut, aber nicht wirklich vorbereitet. So habe ich weder Geld gewechselt noch Glasperlen für die Eingeboren gekauft, aber inzwischen werden ja fast überall Euro akzeptiert und wenn man nicht gerade nach Griechenland fliegt, bekommt man sogar Retourgeld.
Auch mit den lokalen Riten und Gebräuchen habe ich mich nur rudimentär auseinander gesetzt. Aber Dank einer Dokumentation über den Ballermann kann ich zumindest Balzrituale von Tänzen gegen schlechtes Wetter unterscheiden.

Geflogen bin ich mit der AUA, an sich ein angenehmer Flug, nur hatten wir gut eine halbe Stunde Verspätung, weil wir die letzen 20 Kilometer mit dem Bus gefahren sind. Der Pilot ist weiter östlich gelandet. Kürzlich wurde ein Flugzeug wieder mit Speeren angegriffen, und er wollte nicht schon wieder einen Krieger von der Scheibe wischen.

Abgeholt wurde ich von Veronika, die hier als Anthropologin eine Flussbiegung erforscht und nachdem wir in ihrem Basiscamp meine Sachen deponierten, ging es schon mit einer kleinen Tour durch das Zentrum der Siedlung.

Zuerst haben wir Speisen zu uns genommen, die typischerweise von Bewohnern dieser Region zu sich genommen werden.
Veronika aß Tagiatelle al Tartufo – ich Pizza.
Danach ging es zu einem großen Fest – Am Ende jeder Woche treffen sich die Düsseldorfer und feiern, dass die Arbeitswoche vorbei ist. Da sieht man wie abergläubisch Naturvölker sein können: Aus Angst, dass am nächsten Tag die Sonne nicht mehr aufgeht, nehmen sie Unmengen an Bier zu sich. Aber Anstelle dass dies, wie in Wien üblich, in einer Krügerl Verpackungseinheit verkauft wird, gibt’s dies hier nur in 0,2 Liter Gebinde. Das bedeutet man steht ewig in einer Schlange um ein Bier zu bekommen, und wenn man es in Händen hat, kann man sich gleich erneut anstellen.

Aber spätestens als es auf die Tanzfläche ging, wusste ich das ich in Deutschland bin.
Anstelle, dass die Leute hier tanzen, stehen sie nur herum. Die paar die sich bewegten, hatten so viel Elan in den Hüften, als wären sie bei einem Aufmarsch zum Reichsparteitag.

Dieses Foto habe ich im Geheimen gemacht, damit keiner glaubt, dass ich seine Seele rauben will.
Stehende Deutsche auf der Tanze mit guter Mucke.



Nachdem das Reinland ja so in sich geschlossen ist, sind die Eingeboren sehr zutraulich.
Ich habe in den zwei Tagen mindestens 10 neue beste Freunde kennengelernt und auch wenn die am nächsten Tag nicht mehr meinen Namen wissen, werden sie immer einen Platz in meinen Herzen haben.
.

Donnerstag, 2. August 2012

Fühlst du dich einsam?

300 Facebookfreunde reichen nicht, ich will neue Menschen kennenlernen. Jetzt ist das aber heutzutage gar nicht so einfach - man trifft ja irgendwie immer die gleichen. Also habe ich mir überlegt, wound wie ich neue Seelenpartner finden kann.

Hier die Ideen, die mir spontan eingefallen sind.

1. Im Frühverkehr in der Wiener U-Bahn einen beliebigen Gast mit den Worten "Bist du öfter hier?" ansprechen.

2. Einem Augustinverkäufer alle Zeitungen abkaufen, und versuchen,diese bei der nächsten Golfrunde zu verhökern.

3. Sich von Richard Lugner adoptieren lassen und die Filmrechte an ATV verkaufen.

4. Im Internet eine beliebige Autoanzeige öffnen, den Verkäufer anrufen, und möglichst mit Kärntner Akzent fragen: "Wos is die Leistung?" Den Verkäufer dann in der gemeinsamen U-Haft auf ein Bier einladen.

5. Apropos Kärnten - In Kärnten in die Politik einsteigen, nach einemJahr verkünden, dass man von niemanden Geld genommen hat, im VillacherZoo als letzter seiner Art ausstellen lassen.

6. Einen Pizzalieferservice aufsperren und nur grausliche Pizzenausliefern. (okay das ist nicht sehr originell, das gibt es schon 100mal in Wien)

7. bei der FPÖ mit Arierausweis beitreten. Dann beim Paintball mit HC verkünden, dass man ein Linkslinker ist, der voll auf Multikuli steht,und einen Döner verlangen.

8.Sich als Sparefroh verkleidet auf die nächste Raiffeisenvollversamlung begeben.

9. Die Haare Rot färben und zum neuen Batmanfilm gehen.

10. Einen sinnlosen Blog schreiben und hoffen, dass die Leser ihn weitergeben.




Freitag, 27. Juli 2012

Job Rotation II

Ich habe ja vor längerer Zeit mal über eine Mediationsmöglichkeit im Alltag berichtet. (hier)
Nachdem ihr diese alle nun ausgiebig geübt habt, könnt ihr euch an die nächste Stufe wagen, die ich euch nun vorstelle.

Und zwar geht es heute um Telefonmeditation.

Für diese Methode benötigt man einen Nachmittag Zeit, idealerweise regnerisches Wetter, ein Telefon, und ein beliebiges technisches Problem. Ahja! und eine Telefonhotline, die dafür zuständig ist.

Die Übung beginnt mit einem einfachen Anruf bei einer Hotline. Zum Beispiel bei deinem Telefonanbieter weil wieder einmal die Internetverbindung sehr langsam ist. Gleich zu Beginn des Gespräches hört man eine nette Computerstimme, die freundlich informiert, welche Nummer man nun drücken muss, um genau den richtigen Mitarbeiter zu erwischen. Jetzt fängt die erste Phase der Tiefenentspannung an. Mithilfe der Warteschleifenmusik, die von jemanden aus den 80ern im Hinterzimmer auf einer Bontempi Orgel komponiert wurde, und aus 4 Noten und 8 Takten besteht, kann man nun das Problem vor dem inneren Auge visualisieren. Keine Angst, wenn das nicht sofort geht, man hat ja gut eine halbe
Stunde Zeit.

Irgendwann hebt ein kompetenter Mitarbeiter, meistens mit dem Namen Justin Wondrajek, ab. Nachdem du diesem deine Kundennummer, Adresse, Geburtsdatum sowie die richtigen Lottozahlen der letzten 3 und nächsten 2 Ziehungen gesagt hast, kannst du ihm dein Problem schildern. Wichtig ist es, hier sehr langsam zu reden und bei unbekannten Fremdwörtern, wie z.B. Internet, diese zu buchstabieren.

Wenn du dein Problem verständlich gemacht hast, hilft dieser mit individuellen Lösungsvorschlägen, wie z.B. "sitzen Sie vor dem richtigen Computer?“, „ist dieser eingeschalten?“, „haben sie die Rechnung gezahlt?“, und anderen hilfreichen Tipps, die wirken, als würde er diese von einer Liste lesen, was er auch exakt macht.

Wenn du Justin nach 10 Minuten Telefonat davon überzeugt hast, dass du dich sicher in deiner Wohnung befindest, die Welt noch nicht untergegangen ist, und du das Internet nicht kaputt gemacht hast, hast du einen wichtigen Schritt getan - du darfst ins Second Level.
Dort sitzen meistens Leute, die schon den Computerführerschein gemacht haben - also Experten sind.

Die erklären erstmal ausführlich, warum du an der ganzen Misere schuld bist, sie und ihre Firma so tolle Dienste anbieten und du dessen gar nicht würdig bist. Hier gilt es, einen Cheat zu finden, auch diese zu besiegen, und schon steigst du ins Third Level auf.

Diese armen Menschen besitzen meistens kein Telefon, ergo müssen sie erst eine Telefonzelle finden, bevor sie zurückrufen können - das erklärt auch, warum das so lange dauert. Wenn sie sich aber melden, merkst du gleich, der Netzwerkadministrator bei Humboldt hat sich ausgezahlt, und die helfen meistens weiter.

Diesen Ablauf haben wir einer Methode namens ITIL zu verdanken. Dies ist die Art, wie man IT Organisationen besser gestalten und Kunden in den Wahnsinn treiben kann.
Die Idee für diese Methode kommt aus Amerika und ist den Textadventures aus den frühen 90ern nachempfunden. (Nimm Stein und haue gegen Ork)

Dies ist übrigens auch der Grund, warum ich jetzt immer mehr Flugangst bekomme. Wenn es unterwegs kurz rumpelt, befürchte ich, die arbeiten genau wie wir.

Dann schließe ich die Augen und stelle mir den Funkverkehr im Cockpit vor:

Pilot: Hallo Tower, befinde mich auf dem Flug von Wien nach New York, meine Flughöhe ist 8000 Fuss, die Kontrollleuchte für das linke Triebwerk meldet einen Fehler, bitte um weitere Instruktionen.

Tower: Willkommen bei Tower New York, dem Ziel ihrer Träume! Danke, dass Sie unsere Nummer gewählt haben. Drücken Sie 1, um eine Verspätung zu melden, 2 bei rauchendem Fluggast, unter 3 erreichen sie
sie das Chartering, 4 bei technischen Gebrechen, 5 bei sonstigen Problemen, 6 wenn Sie die Ansage in Mandarin hören wollen und 7, wenn ihr Flugzeug entführt wird. Wenn Sie nicht mehr wissen warum Sie uns kontaktiert haben drücken sie 8, und mit 9 wiederholen wir die Ansage.

Pilot: 4

Tower: Danke! Wir verbinden Sie an einen unserer technischen Mitarbeiter. Aufgrund erhöhten Flugaufkommens kommt es derzeit zu längeren Wartezeiten. Wir bitten um etwas Geduld.

Es folgt diese Warteschleifenmusik.



Tower: Hallo mein Name ist Kevin Zadrobilek, was kann ich für Sie tun.

Pilot: Hallo Tower, befinde mich auf den Flug von Wien nach New York, und die Kontrollleuchte fürs linke Triebwerk meldet einen Fehler - bitte um weitere Instruktionen.


Tower: Bitte geben Sie ihre Flugnummer, Kerosinstand, Aszendent ihrer Ehefrau sowie die Körbchengrößen der Stewardess der ersten Klasse bekannt.

Pilot: Wozu braucht ihr diese Infos? Ich habe Probleme mit dem Triebwerk.

Tower: Tut mir leid das sind Mussfelder im Ticket, ohne diesen Infos kann ich ihnen leider nicht helfen.

Pilot: AB123, 4000 Kilo, Jungfrau, C, und das Triebwerk ist mittlerweile ausgefallen

Tower: Können Sie kurz aus- und wieder einsteigen?

Pilot: Wie bitte? Ich befinde mich auf 8000 Fuss!

Tower: Haben Sie schon probiert, es neu zu starten?

Pilot: Negativ! Triebwerk hat zu rauchen angefangen.

Tower: Laut internationaler Vorschrift ist das Rauchen in Flugzeugen nicht gestattet, bitte informieren Sie den betroffenen Fluggast und unterbinden sie das Fehlverhalten!

Pilot: Seid ihr des Wahnsinns? Das Triebwerk brennt! Wo kann ich notlanden?

Tower: Oh, da bin ich nicht zuständig, ich werde das Ticket an den Second Level weiterleiten, der zuständige Agent wird sich bei Ihnen melden.

Spätestens dann wache ich schweißgebadet auf, und bete nur noch, dass wir sicher landen.


Montag, 16. Juli 2012

Ich werde reich!

"Geld verdirbt bekanntlich den Charakter", begann letztlich mein Chef die Gehaltsrunde. Mit "und auf einen guten Charakter kommt es schließlich an." beendete er sie auch gleich wieder.
Super! dachte ich mir - da mach ich mir doch ein Fass auf! (Kündige die Wohnung und ziehe in das Fass).
Mit ehrlicher Arbeit ist kein Geld zu verdienen concludierte ich, also fragte ich meinen besten Freund um Hilfe - Google.
Obwohl es rund 39 000 Hits bei "Jobbörse Mafia" oder "Jobangebote Mafia" gibt, kam da irgendwie nur Unsinn raus. Die einzigen Stellenangebote, die ich fand, waren von einer Bank - und da arbeite ich jetzt schon.
Als nächstes suchte ich nach Möglichkeiten, mich im Stangentanz zu beweisen. Die gefundenen YouTube-Videos machten mir klar, wie wichtig die Präpositionen in der deutschen Sprache sind. Man tanzt offensichtlich an bzw. auf und nicht mit einer Stange. Also fällt auch das aus.


Meine Mutter schenkte mir mal folgenden Spruch, den ich nicht ganz verstehe:

Ich schaue nämlich sehr aufs Geld, und spare wo es geht. Zum Beispiel kaufe ich nur Sonderangebote, wenn ich mit meinem Learjet nach New York zum Shoppen fliege, und der Kaviar ist in Russland einfach günstiger.
Auf Jagdausflüge lasse ich mich sowieso nur einladen, und das passiert quasi von selbst - solange man am Telefon nicht fragt, was seine Leistung sei, und Untersuchungsausschüsse so schlagkräftig wie ein Wattebausch bleiben.

Sonst gebe ich so gut wie kein Geld für unnütze Dinge aus. Meine Haushälterin - Frau Sokol - gehört quasi zur Familie, und eine Yacht ohne 3 Masten und 30 Personen Crew verdient den Namen nicht. Und seit der Finanzkrise sind die Anlegeplätze in Monaco fast umsonst.

Apropos Finanzkrise - man muss jetzt genau überlegen, wie man an der Börse Geld verdient. Die meisten Investmentbanker, die ich kenne, arbeiten jetzt im Tricafe gleich neben der Börse, ich habe mich aufs Gitarrenspielen verlegt - da kann ich long und short gehen soviel ich will.
Deshalb habe auch schon mit einer Musikerkarriere spekuliert. Mein Ziel: Für Österreich zum Eurovisionssongcontest - schlecht genug wär ich. Und dann kann ich mein Leben lang Media Märkte eröffnen und mit dem Lugner zum Opernball gehen. Auch keine rosige Aussicht.

In meiner Verzweiflung habe ich ein Orakel befragt. Bei Vollmond habe ich um Mitternacht ein Menschenopfer dargebracht und bin dann singend und blutverschmiert um den Laptop herumgetanzt, bevor ich die Frage "wie werde ich Reich" in Google eingegeben habe. Gefunden wurden über 13 Mio Einträge. Also machte ich mich ans Lesen - wenn ich für jeden Schwachsinn da einen Euro bekommen hätte, wäre mein Problem auch gelöst, aber egal.

Viel interessanter als die Informationen, die da zu lesen waren, war die Werbung, die auf den Sites geschalten wurden. Wenn man nach "Reich ohne zu arbeiten" sucht, tauchen da nämlich Werbungen von Kreditfirmen, Glücksspielseiten und Psychiatern auf.

Damit ist die Lösung klar - ich werde reich durch Werbung. Flugs habe ich einen Vertrag mit Google Ads abgeschlossen, wo ich gefühlte 1000 x versprechen musste, dass ich nicht selber auf die Anzeigen klicke, noch meine Leser dazu animiere (die Anzeigen befinden sich rechts unten). Außer dass ich nach dem Tod meine Seele an Google überschreibe, waren da auch keine wirklichen Haken im Vertrag zu finden.
Und weil ich jetzt diesen doofen Mordprozess am Hals habe, finde ich vielleicht auch endlich Zeit, regelmäßig zu schreiben.

Dienstag, 29. Mai 2012

Wochenend-Trip

Einen wunderschönen Wochenanfang euch allen, ich hoffe ihr könnt gut erholt in die Woche starten, und damit das noch leichter geht, hier ein kleiner Erlebnisbericht mit vielen Fotos von meinem Pfingstsonntag.


Wir leben ja in einer so gestressten und technokraten Welt, also dachte ich mir - Zurück zur Natur! Endlich wieder Menschen treffen die noch im Einklang mit-, und den Früchten von Mutter Erde leben. Ich hab gelesen da gibt es ein Naturvolk, das anhand der Flugbahn eines Vogels das Wetter vorhersagen kann. Gut manchmal opfern die auch eine Jungfrau aus dem Dorf für eine guter Ernte, weil irgend so ein Piepmatz eine Schleife zu viel geflogen ist, aber mit Kollateralschäden muss man halt leben. Und nachdem ihre Information noch mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wird, können da schon mal wichtige Details verloren gehen.

Also auf zu fremden Sprachen und exotischen Kulturen - wir fuhren spontan ins Waldviertel.

Ziel unserer Reise war das Mohndorf Armschlag. (www.mohndorf.at).
Dort dreht sich - wie schon der Name vermuten lässt- alles um Mohn. Und wenn ich schreibe alles, dann meine ich wirklich alles.




Es gibt dort einen Mohnwirten (www.mohnwirt.at), bei dem neben Mohntorte und Mohnnudeln, auch Junghuhn gefüllt mit Weißmohn (leider ausverkauft), Karpfen mit Mohnmantel (nicht getraut), Mohnschnaps und Mohnlikör(Autofahrer) sowie Mohn im Hemd (also jetzt ist aber Schluss) angeboten wurde.


Nachdem wir uns dort mit Backhendl und Surschnizel gestärkt haben (beides serviert von Mohnika), sind wir beim Mohngarten vorbei und zum naheliegenden Mohnbauernladen gegangen.





Dort gab es neben alltäglichen Dingen wie Barbie´s Mohndorf Tracht (Foto) auch die exklusive Kosmetik Linie Mohn-Amour (http://www.mohn.at/cms/mohn-amour-produkte)




Wir sind schnell raus aus dem Stadl und überlegten was wir nun als nächstes machen könnten. Gott sei dank fanden wir folgendes Programm, welches auch die Diversität dieses Ortes wiederspiegelt. Ab da gab es kein Halten mehr für uns - wir wollten alles sehen!




So gingen wir zum Mohngartenstadl um ein bisschen mehr über Mohn zu erfahren. Doch leider hatten wir Pech, dieser war geschlossen - es war nicht Mohntag.



Also sind wir noch etwas im Dorf herum spaziert und ich habe ein paar Fotos gemacht die ich euch nicht vorenthalten will.


Hier seht ihr das längste Mohnbild der Welt - quasi die Mohn-a-Lisa des Ortes.


Ich wusste es - alle Wege führen nach Mohn!

Jetzt ist es nur ein harmloser Bach, aber der wird zu einem reißenden Fluss während der Mohnsum-zeit

Der Mohnladen ist in einen ehemaligen Mohn-tesori-Kindergarten untergebracht. Da gab es mal mal was neues - Mohnstrudel.



Die Kinder dürfen den Ort nicht verlassen, denn hinter dem Berg lauert ein ganz böses Mohnster.
Hier das Pferd des letzten Mohnikaners


Nach ein paar Stunden wurde es etwas mohnoton und wir hatten genug von Mohn und schlechten Kallauern.

Deshalb ruhten wir uns auf der Bank aus und fuhren heim. 

Für die Mohnmente der Stille, ein Thron für einen Mohnarchen.


Am Abend spielten wir noch eine Runde Mohnopoly während im Fernsehen ein Formel Eins Rennen lief.
Und ihr werdet nie erraten welches das war - genau - Der große Preis von Mohnaco.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Mülltrennung


Ja ich weiß - dass der Blog "das Geschichtchen der Woche" heißt hat momentan soviel Wahrheitsgehalt wie die Aussagen von Finanzministern im Untersuchungsausschüssen.
Aber zuminderst gelobe ich Besserung! Ich habe wirklich vor öfter zu schreiben, aber wenn mir nicht wirklich was einfällt, will ich euch auch nicht mit irgendwelchen gezwungenen Dingen langweilen. Wobei ich hatte wieder einmal einen guten Grund, warum ich so lange nichts geschriebenen habe.
Ich habe gerade eine sehr schmerzhafte Trennung hinter mir und da kommen einem nicht so leicht lustige Geschichten über die Lippen geschweige auf (Blog)Papier.
Aber jetzt habe ich zumindest die Kraft über diese Trennung zu schreiben, und das ist sicher mal ein Anfang.

Vor nicht allzu langer Zeit bekam ich eine SMS dass sie so nicht weitermachen kann, und sie nicht mehr zu mir kommen kann. Ich war so geschockt, weil das letzte Mal wie ich sie gesehen habe, hatte sie sich gar nichts anmerken lassen. Ich sage euch - dieses Loch, dass sie in mein Leben gerissen hat, ist wirklich groß und schmerzhaft, ich weiß nicht wie ich jetzt weitermachen soll.

Ja! ich gebe es ja zu, es war mehr eine Zweckbeziehung, aber sie war mir sehr wichtig, und ich habe sie immer vermisst wenn sie mal nicht kommen konnte und ich bin ihr stets treu geblieben.
Ich sage euch, jeden Abend wenn ich in meine Wohnung komme, denke ich an sie! Es war immer so einfach und unkompliziert - sie kam alle zwei Wochen mal vorbei, stellte keine Fragen, wieso es so ausschaut, und hat ohne zu murren meine Hemden gebügelt. Jetzt muss ich wieder meine Küche selber aufräumen, die Hemden in die Putzerei bringen, und ich werde mir endlich einen Staubsaugerroboter von Samsung kaufen!

So nachdem ich mir das vom Herzen geschrieben habe, geht es mir gleich besser. Aber es ist wirklich ein großer Schnitt im Leben wenn einen die Putzfrau verlässt. Aber ich hoffe wir bleiben gute Freunde.

Als Mann habe ich ja ein anderes Schmutzlevel beziehungsweise einen weitaus geringeren Leidensdruck bezüglich Wohnungsoptik. Da zu fällt mir eine Geschichte, die ich wirklich so erlebt habe, ein.

Ich hatte in der Vergangenheit ja manchmal einen Hang zu unglaublich lieben, aber mitunter schwierigen Frauen. Wobei bei der  Folgenden "schwierig" mit der Bauanleitung für eine Interkontinentalrakete in Braille gleichzusetzen ist, und ich bis jetzt nur im Zusammenbau von Überraschungseiinhalten erprobt war.

Wie auch immer, um in diesem Blog etwas Diskretion zu wahren, nenne ich die Dame im folgenden mal Steffi - nicht zuletzt weil sie ja auch so heißt. Und Steffi und ich waren fast ein Jahr zusammen, aber sie hatte nie bei mir übernachtet. Also heißer Sex und dann ist sie heimgefahren. Das finden zwar manche Geschlechtsgenossen recht fein, ich bin aber nicht so ein Macho, sondern von der romantischen Ecke und hätte mich gefreut wenn sie bei mir geschlafen hätte. Außerdem wer will nicht mit Kaffee und Blow Job geweckt werden.

Also führte ich in meinem Wohnzimmer das erste unserer zwei ernsthaften Gespräche dieser Beziehung, welches ich hier wortwörtlich wiedergeben möchte:
Ich: "Steffi warum schläfst du nie bei mir?".
Sie: "Ich fühle mich nicht wohl bei dir"
Ich: "Warum denn das?"
Sie: "Siehst du den Tisch?" ich nickte, "und den Kasten?" erneut bejahrte ich, "und die Tür?", ja klar.

"Die Holzsorten passen nicht zusammen"

Seit diesem Tag kaufe ich nur noch Birke bei Ikea!

 


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