Neben Weihnachten und einem Sixth-Sense-mäßigen
Romantikdinner alleine ist ja das Schönste für einen Single die
Einladung zu einer Hochzeit.
Nachdem der Aufreißspruch "Hey, darf ich dich auf was zum Trinken einladen und willst du in zwei Wochen mit mir auf eine Hochzeit gehen" eher zu panischen Fluchtversuchen als zu seriösen Gesprächen geführt hat und ich mir eine käufliche Begleitung nicht leisten wollte (ich habe zwar schon mit Drinks, Abendessen, Blumensträußen, Kurzurlauben, Paartherapie, Magengeschwür und Selbstachtung für Frauen bezahlt - aber noch nie mit Geld), musste ich dann doch alleine gehen.
Also bin ich am Donnerstag zu der Hochzeit eines ganz lieben Schulkollegen gefahren. Gleich zu Beginn war die standesamtliche und im gleichen Aufwasch auch die kirchliche Hochzeit. Der Bräutigam war immer ein Freund von Effizienz - so war das Offizielle in einer guten Stunde gehoben. Mir war das sehr recht, denn wenn es einen nicht direkt betrifft, kann sich so ein Event auch wirklich ziehen.
Ich schließe dann gerne die Augen und stelle mir "was wäre wenn“ vor. Zum Beispiel male ich mir aus, was passieren würde, wenn beim „Ja-Wort“ überraschenderweise „Nein“ gesagt wird. Werden dann die Geschenke wieder aufgeteilt, oder bewirft man sich mit Torte? Auch immer wieder spannend ist die Wahl der Begleitmusik. "Oh Happy Day" habe ich noch auf jeder Hochzeit gehört. Ich persönlich fände ja "Yesterday", "Still Haven't Found What I'm Looking For", "Highway to Hell" oder "Ana hat immer des Bummerl" um einiges origineller!
Aber zurück zur aktuellen, straff durchgezogenen Feier. Die Zeremonie war recht nett, und nach einem in meiner Fantasie ausgetragenen Zweikampf zwischen dem Bräutigam und einem Hobbit wurden die Ringe getauscht, alle notwendigen Ja´s gesprochen und der gemütliche Teil konnte beginnen.
Worüber bei Tisch geredet wurde? Richtig! Über den Hafen der Ehe und die lange Geschichte des Kinderkriegens. Zwei super Themen für einen Single, der nur Hafenrundfahrten macht und bei „Kinderkriegen für Dummies“ noch nie über das erste Kapitel hinausgekommen ist. Zum Glück kannte ich recht wenige Hochzeitsgäste, so blieb mir die Frage, "Und wann ist es bei dir soweit?" gottlob erspart. Dafür saß links von mir ein Verkäufer von Motorrädern - ein Thema, das bei mir soviel Interesse hervorruft wie das Liebesleben von Justin Bieber.
Spätestens jetzt hätte ich mir gewünscht, dass ich vom Brautstrauß erschlagen würde, aber diese Tradition ist mir geschlechtertechnisch erspart geblieben. Wobei es eine gewisse Komik hatte, wie sich drei Frauen um die Blumen gerauft haben.
Sonst blieb die Hochzeit aber spiel- und traditionsfrei. Auch sonst passierte nichts Außergewöhnliches mehr, und als ich mich restlos davon überzeugt hatte, dass das gehäufte Aufkommen williger süßer Brautjungfern bloß ein weiteres realitätsfernes Hollywood-Klischee ist, bin ich ins Auto gestiegen, habe meine Lieblings-CD von Justin Bieber aufgelegt und bin alleine nach Hause gefahren.
Und sollte mich wieder einmal jemand zu seiner Hochzeit einladen: wäre es wirklich zu viel verlangt, auf ein ausgewogenes Verhältnis von altersmäßig passenden Singles zu achten? Damit würden auch die Chancen auf Gegeneinladungen zu weiteren Hochzeiten steigen, und man könnte ungeliebte Hochzeitsgeschenke elegant wieder loswerden…
Nachdem der Aufreißspruch "Hey, darf ich dich auf was zum Trinken einladen und willst du in zwei Wochen mit mir auf eine Hochzeit gehen" eher zu panischen Fluchtversuchen als zu seriösen Gesprächen geführt hat und ich mir eine käufliche Begleitung nicht leisten wollte (ich habe zwar schon mit Drinks, Abendessen, Blumensträußen, Kurzurlauben, Paartherapie, Magengeschwür und Selbstachtung für Frauen bezahlt - aber noch nie mit Geld), musste ich dann doch alleine gehen.
Also bin ich am Donnerstag zu der Hochzeit eines ganz lieben Schulkollegen gefahren. Gleich zu Beginn war die standesamtliche und im gleichen Aufwasch auch die kirchliche Hochzeit. Der Bräutigam war immer ein Freund von Effizienz - so war das Offizielle in einer guten Stunde gehoben. Mir war das sehr recht, denn wenn es einen nicht direkt betrifft, kann sich so ein Event auch wirklich ziehen.
Ich schließe dann gerne die Augen und stelle mir "was wäre wenn“ vor. Zum Beispiel male ich mir aus, was passieren würde, wenn beim „Ja-Wort“ überraschenderweise „Nein“ gesagt wird. Werden dann die Geschenke wieder aufgeteilt, oder bewirft man sich mit Torte? Auch immer wieder spannend ist die Wahl der Begleitmusik. "Oh Happy Day" habe ich noch auf jeder Hochzeit gehört. Ich persönlich fände ja "Yesterday", "Still Haven't Found What I'm Looking For", "Highway to Hell" oder "Ana hat immer des Bummerl" um einiges origineller!
Aber zurück zur aktuellen, straff durchgezogenen Feier. Die Zeremonie war recht nett, und nach einem in meiner Fantasie ausgetragenen Zweikampf zwischen dem Bräutigam und einem Hobbit wurden die Ringe getauscht, alle notwendigen Ja´s gesprochen und der gemütliche Teil konnte beginnen.
Worüber bei Tisch geredet wurde? Richtig! Über den Hafen der Ehe und die lange Geschichte des Kinderkriegens. Zwei super Themen für einen Single, der nur Hafenrundfahrten macht und bei „Kinderkriegen für Dummies“ noch nie über das erste Kapitel hinausgekommen ist. Zum Glück kannte ich recht wenige Hochzeitsgäste, so blieb mir die Frage, "Und wann ist es bei dir soweit?" gottlob erspart. Dafür saß links von mir ein Verkäufer von Motorrädern - ein Thema, das bei mir soviel Interesse hervorruft wie das Liebesleben von Justin Bieber.
Spätestens jetzt hätte ich mir gewünscht, dass ich vom Brautstrauß erschlagen würde, aber diese Tradition ist mir geschlechtertechnisch erspart geblieben. Wobei es eine gewisse Komik hatte, wie sich drei Frauen um die Blumen gerauft haben.
Sonst blieb die Hochzeit aber spiel- und traditionsfrei. Auch sonst passierte nichts Außergewöhnliches mehr, und als ich mich restlos davon überzeugt hatte, dass das gehäufte Aufkommen williger süßer Brautjungfern bloß ein weiteres realitätsfernes Hollywood-Klischee ist, bin ich ins Auto gestiegen, habe meine Lieblings-CD von Justin Bieber aufgelegt und bin alleine nach Hause gefahren.
Und sollte mich wieder einmal jemand zu seiner Hochzeit einladen: wäre es wirklich zu viel verlangt, auf ein ausgewogenes Verhältnis von altersmäßig passenden Singles zu achten? Damit würden auch die Chancen auf Gegeneinladungen zu weiteren Hochzeiten steigen, und man könnte ungeliebte Hochzeitsgeschenke elegant wieder loswerden…