Nach langer Zeit sitze ich wieder im Kaffeehaus Aero. Dies befindet sich einen Steinwurf weit von meiner Wohnung, und ist ideal für ein schnelles Frühstück bzw. wenn man aus der Wohnung flüchten will.
Zweiters war heute der Fall, und wurde mit einem langen Frühstück verbunden, denn ich muss mich vor meiner Haushälterin verstecken.
Was viele nicht wissen, bevor ich diesen Blog geschrieben habe, also kurz nach dem Krieg, habe ich regelmässig Einladungen zu Soireen ausgesprochen, und in den Texten ging es eben oft um die Erlebnisse mit Frau Sokol.
Und deshalb ist es längst überfällig das ich ihr das heutige Geschichtchen widme:
Frau Sokol kommt aus Tepliz-Schönau und ist seit der Kaiserzeit bei uns in der Familie die Haushälterin, dabei ist sie unverändert 50 Jahre alt geblieben. Nach einen längeren Kuraufenthalt (ist ist halt nicht mehr die Jüngste) ist gerade in meiner Wohnung um da mal für Ordnung zu sorgen. Deshalb bin ich eben geflüchtet, weil da bin ich nur im Weg.
Durch eine Haushälterin ersprart man sich unglaublich viel Arbeit, die in einem herrschaftlichen Hause wie dem meinen so anfällt. Sie Putzt, kocht, wäscht, streicht die Jacht, melkt die Küche, striegelt die Lipizaner, macht den Einkauf am Markt und auf der Börse, vergräbt die Leichen im Garten und füttert die Kinder im Keller. Der Nachteil daran, vorallem bei Frau Sokol, man verliert jedes Mitbestimmungsrecht in seiner Wohnung. "Nein Stefan, die Socken gehören in den linken Kasten und wie räumst du denn die Töpfe ein - ich sag dir wie das geht". Auch bei Wandfarben kommen wir uns immer in die Haare.
Deshalb kann ich auch Ostern nicht abgewinnen - ich suche 365 Tage in meiner Wohnung, dafür ist es sauber, die Wandfarben pastell und die Kinder satt.
Wobei "im Weg stehen" ist ja nur die halbe Wahrheit. Frau Sokol hat sich auf ihrer Kur nämlich in einen Hofrat verliebt, und jetzt fragt sie mich um Beziehungstipps. Das sind Gespräche die man mit seiner Putzfrau nicht führen will! "Stefan, er hat mir seine Handynummer gegeben und ich soll ihm eine SMS schicken - was ist eigentlich ein Handy?" und "Er ist doch Hofrat, was will er mit einer Haushälterin wie mir?"
"Wahrscheinlich eine saubere Wohnung, liegt mir dann auf der Zunge" aber das wäre fies, ausserdem hat sie ja wirklich kaum Geld.
Aufgrund meines Jobs, kann ich ihr ja nur sehr wenig bezahlen, und sie kommt auch nur noch zu mir, weil sie, so wie Dobby bei Harry Potter, quasi an das Haus gebunden ist.
So Frühstück ist fertig, ich hoffe meine Wohnung ist noch auf der gleichen Stelle, und die Schlüssel sperrn noch - zu hoffen mehr wiederzuerkennen wäre naiv.
Zweiters war heute der Fall, und wurde mit einem langen Frühstück verbunden, denn ich muss mich vor meiner Haushälterin verstecken.
Was viele nicht wissen, bevor ich diesen Blog geschrieben habe, also kurz nach dem Krieg, habe ich regelmässig Einladungen zu Soireen ausgesprochen, und in den Texten ging es eben oft um die Erlebnisse mit Frau Sokol.
Und deshalb ist es längst überfällig das ich ihr das heutige Geschichtchen widme:
Frau Sokol kommt aus Tepliz-Schönau und ist seit der Kaiserzeit bei uns in der Familie die Haushälterin, dabei ist sie unverändert 50 Jahre alt geblieben. Nach einen längeren Kuraufenthalt (ist ist halt nicht mehr die Jüngste) ist gerade in meiner Wohnung um da mal für Ordnung zu sorgen. Deshalb bin ich eben geflüchtet, weil da bin ich nur im Weg.
Durch eine Haushälterin ersprart man sich unglaublich viel Arbeit, die in einem herrschaftlichen Hause wie dem meinen so anfällt. Sie Putzt, kocht, wäscht, streicht die Jacht, melkt die Küche, striegelt die Lipizaner, macht den Einkauf am Markt und auf der Börse, vergräbt die Leichen im Garten und füttert die Kinder im Keller. Der Nachteil daran, vorallem bei Frau Sokol, man verliert jedes Mitbestimmungsrecht in seiner Wohnung. "Nein Stefan, die Socken gehören in den linken Kasten und wie räumst du denn die Töpfe ein - ich sag dir wie das geht". Auch bei Wandfarben kommen wir uns immer in die Haare.
Deshalb kann ich auch Ostern nicht abgewinnen - ich suche 365 Tage in meiner Wohnung, dafür ist es sauber, die Wandfarben pastell und die Kinder satt.
Wobei "im Weg stehen" ist ja nur die halbe Wahrheit. Frau Sokol hat sich auf ihrer Kur nämlich in einen Hofrat verliebt, und jetzt fragt sie mich um Beziehungstipps. Das sind Gespräche die man mit seiner Putzfrau nicht führen will! "Stefan, er hat mir seine Handynummer gegeben und ich soll ihm eine SMS schicken - was ist eigentlich ein Handy?" und "Er ist doch Hofrat, was will er mit einer Haushälterin wie mir?"
"Wahrscheinlich eine saubere Wohnung, liegt mir dann auf der Zunge" aber das wäre fies, ausserdem hat sie ja wirklich kaum Geld.
Aufgrund meines Jobs, kann ich ihr ja nur sehr wenig bezahlen, und sie kommt auch nur noch zu mir, weil sie, so wie Dobby bei Harry Potter, quasi an das Haus gebunden ist.
So Frühstück ist fertig, ich hoffe meine Wohnung ist noch auf der gleichen Stelle, und die Schlüssel sperrn noch - zu hoffen mehr wiederzuerkennen wäre naiv.