Sonntag, 23. Dezember 2012

04 - und täglich grüßt das Murmeltier

"So einen Tag vor Weihnachten" dachte ich mir, ist wieder mal Zeit für ein Lebenszeichen.

Wie es das indische Schicksal es so will, ich bin noch immer in Varkala.
der Plan war ja ein paar Tage hier zu bleiben, und dann auf spontan Richtung Goa aufbrechen um dort dann Weihnachten zu feiern.
Ein grundsätzlich gute Idee, wenn nicht ungefähr jeder Tourist auf das gleiche käme, und alle Züge Richtung Goa seit Wochen komplett ausgebucht wären - also auf Spontan ist da garnichts.

Alternativplan wäre dann eine kleine Reise Richtung Mysore und/oder Hampi gewesen, da wäre ich dann aber am Heiligabend komplett alleine irgendwo in Indien gewesen.
Auch wenn jetzt nicht der große Weihnachtsfeierer bin, mit Vorstellung das Fest einfach komplett ausfallen zu lassen, konnte ich mich auch nicht anfreunden.

Also bin ich Varkala geblieben, und wenn ich bei meinen ersten Blog geschrieben habe, es hat seine Vorteile wenn man einen Ort mehrmals besucht - Nach diesem Jahr kann ich hier nicht mehr herkommen.

Inzwischen brauche ich gefühlte zwei Stunden um von einem Ende der Klippe (Hotel) zum anderen (Lieblingsrestaurant) zu kommen. Und da beleidige ich auch die Hälfte, weil ich nur bei der anderen Hälfte stehen bleibe und geduldig die Fragen "How do you do, what have you done this day" beantworte. Und sind wir ehrlich reicht ein "Restaurant - Strand - Zimmer - Restaurant - Zimmer - Restaurant - Shops - Zimmer - Tag" nicht einmal für einen Heute-Newsticker.

Und der von mir entdeckte Alternativweg (hinter der ganzen Klippenfront, nicht so ein kühler Wind dafür 3x so lang), wird auch langsam zu verbrannter Erde, nachdem ich diesen mehrmals gegangen bin, und der eine oder andere Inder sich an mich zu erinnern scheint.

Auch wenn in besagten Lieblingslokal das Essen wirklich gut ist (heute gibt es Butterfisch), glauben anscheinend die 10 Kellner ich freue mich total wenn ich jeden mit Handschlag begrüßen und/oder verabschieden darf. Und zwar jedesmal wenn ich bei dem Lokal vorbeigehe!
Deshalb habe ich mich die letzten Tage mit einem großen Strauß Bananen und ausreichend Wasser ins Zimmer gesperrt. Nur jetzt kennt mich auch noch der Obsthändler, also blieb mir nichts anderes übrig als wieder in die Zivilisation einzusteigen.

Auch merke ich dass ich dieses Jahr einfach weniger Grundentspannt bin. Folgenden Dialog führte ich unlängst mit einer Shopbesitzerin, der mich doch etwas nervös machte

Sie "look out Steve - there is a small animal"
Ich "It is a spider?"
Sie "NO! This is dangerous"
Ich "Oh great"

Und dann ging sie mit einem Stock auf eine ellenlang große Echse los. Die angeblich so giftig ist dass sie Menschen töten kann. Auch wenn mir derartiges nicht bekannt ist, glaube ich mal sicherheitshalber der Inderin. Laut Wikipedia gibt es zwar keine so giftige Echsenarten, aber ich weiß natürlich nicht ob die Echse das auch weiß, bzw. ob sie Wikipeida liest.

Also habe ich beschlossen dieses Jahr die Reise früher zu beenden. Ich verbringe noch Weihnachten hier und fliege am 26. Dezember zurück. Das heißt ich bin frei für Silvesterpartyeinladungen ;-) und falls mich der/die eine oder andere mich vermisst haben sollte - so sehen wir uns früher

Wobei ich nicht sicher bin wie schau es war zu Weihnachten hier zu bleiben.

Jedes Hotel was etwas auf sich hält hat inzwischen eine große Krippe im Garten stehen. Die Szenen sind weniger wichtig, Hauptsache es ist bunt und blinkt.
Auch sonst hat sich Weihnachtsschmuckmässig der Ort Richtung Mariahilferstraße auf Psychopharmaka entwickelt.
Um den ganzen die Krone aufzusetzen, bin ich morgen Abend im Lokal "ABBA" wo ich ein typisch schwedisches Weihnachten verbringen werde.

Euch auf alle Fälle ein frohes Fest, geruhsame Tage und bis bald



Die natürlich schönste Krippe hat mein Hotel.



Santa die Mörderpuppe










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